Verfemt, verfolgt – wiederentdeckt
Charlotte Schlesinger, Egon Lustgarten, Leone Sinigaglia, Henriëtte Bosmans. Sie alle sind jüdische Komponist*innen und wurden im Nationalsozialismus verfemt und verfolgt. Das Diplomatische Streichquartett bietet nun die Gelegenheit ihre selten aufgeführten Werke live zu erleben, komplettiert von Kurt Weills „Youkali“ in einer Bearbeitung für ein Streichquartett. Einige der Stücke wurden erst vor kurzem wieder in Archiven, Bibliotheken und privaten Nachlässen entdeckt. Es ist ein Versuch gegen das Vergessen anzuspielen und diesen herausragenden Künstler*innen wieder eine Bühne zu geben.
Das Diplomatische Streichquartett Berlin gründete sich 2016 anlässlich der Synagogenkonzerte im Rahmen der Internationalen Tage jüdischer Musik in Mecklenburg-Vorpommern. Seitdem widmet es sich der Aufführung von Werken jüdischer Komponistinnen und Komponisten. In über 100 Konzerten gastierte das Diplomatische Streichquartett in Deutschland (Usedomer Musikfestival, Brandenburgische Sommerkonzerte, Jüdische Kulturtage Rostock, Ammerseerenade Bayern) sowie europaweit.
Ein besonderes Anliegen des Ensembles ist der musikalische Beitrag zur Erinnerungskultur. So spielte das Diplomatische Streichquartett 2024 in der Konzertreihe „Pioniere im Exil“.
Mit Matthias Hummel (1. Violine), Felix Klein (2. Violine), Waltraut Elvers (Viola), Julia Kursawe (Violoncello)
Programm
Charlotte Schlesinger (1909-1976)
Streichquartett
Grave, Allegro - Tempo di Menuetto – Largo – Presto
Leone Sinigaglia (1868-1944)
Hora Mystica
Simon Laks (1901-1983)
Vivace aus dem 3. Streichquartett
Pause
Egon Lustgarten (1887-1961)
Die Geheimnisse
1. Des Bruder Markus Verwandlung
2. Das Rosenkreuz
3. Das Geisteswort
4. Die Brüderschaft
5. Das Durchschreiten des ersten Tores
6. Der Anbruch eines neuen Tages
Kurt Weill (1900-1950)
Youkali – Tango
Henriette Bosmans (1895-1952)
Streichquartett
Allegro molto moderato – Lento - Allegro molto
Die Veranstaltung wird durch das Kulturprogramm des Zentralrats der Juden in Deutschland gefördert.