WANDERSTERNE: Johanna Falckner © Stella Schimmele

Fotos: Stella Schimmele

WANDERSTERNE: Johanna Falckner & Sarah Maria Sander © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Maximilian Gehrlinger & Jan Viethen © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Maximilian Gehrlinger © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Johanna Falckner © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Jan Viethen & Sarah Maria Sander © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Johanna Falckner & Maximilian Gehrlinger © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Sarah Maria Sander & Jan Viethen © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Maximilian Gehrlinger & Sarah Maria Sander © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Maximilian Gehrlinger & Jan Viethen © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Sarah Maria Sander © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Jan Viethen © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Maximilian Gehrlinger, Sarah Maria Sander & Jan Viethen © Stella Schimmele
WANDERSTERNE: Sarah Maria Sander © Stella Schimmele

WANDERSTERNE

Schauspiel von Julie Paucker & Sam Hunter
        nach dem Roman von Scholem Alejchem
Uraufführung

Dauer: 1:30 (keine Pause)

Zum Stück

"Die Kinder sind weg!" schallt es von Straße zu Straße im Shtetl in Holeneschti. Des armen Chasen (jidd. für Kantor) Tochter Reizl und des reichen Benje Rafalowitsch Sohn Leibl – sind weg, verschwunden. Weg ist auch das jiddische Wandertheater, an das die beiden jungen Menschen ihr Herz verloren haben. Und in dem sie ihr Herz aneinander verloren haben. In Scholem Alejchems Geschichte hat die erste Begegnung mit dem Theater so erschütternde Dimensionen wie die Begegnung mit der ersten Liebe. Sie öffnet das Tor zum "Anderen" – zur Fantasie, zu ungeahnten Möglichkeiten, zur Welt. Mit herzerwärmendem, bisweilen bösartigem Humor erzählt Alejchem eine Geschichte, die alles beinhaltet: Den Weg aus der Provinz in die Stadt, aus der Heimat in die Ferne, aus dem "Alten Europa" in die "Neue Welt", vom unbeschriebenen Blatt zum gefeierten Star. Von Holeneschti irgendwo am Schwarzen Meer treibt es Reizl und Leibl auf getrennten Wegen durch ganz Europa und von einer Bühne zur nächsten – ob sie sich am Ende wiederfinden?

In der Adaption des jüdischen Autor*innenteams Sam Hunter und Julie Paucker hat sich eine unkonventionelle, politisch engagierte, Rikscha fahrende Strassentheatertruppe von heute vorgenommen, die ausufernde, schnörklige, sehr jüdische und jiddische Geschichte dem Berliner Publikum nahezubringen: Mit all den politisch inkorrekten Fallgruben, die das beinhaltet. Der Roman – nur teilweise ins Deutsche übersetzt – ist eine Entdeckung des amerikanisch-deutschen Regisseurs Brian Bell für das deutschsprachige Theater und kommt gerade recht in einer Zeit, in der Theater sich neu erfinden – und öfter mal raus muss.

Trailer Julia Wycisk

Besetzung

Sholem Meir / Brejndele Kosack / Henrietta Schwalb  Johanna Falckner
Leibl Rafalowitsch (Leo Raffalesco) / der Chasen (Reizls Vater)  Maximilian Gehrlinger
Reizl (Rosa Spivack) / Getzel Ben Getzel  Sarah Maria Sander
Hotzmach (Bernard Holtzmann) / Leah (Reizls Mutter) / Mr. Silberfadn  Jan Viethen

Regie Brian Bell
Text Julie Paucker & Sam Hunter
Dramaturgie Julie Paucker
Bühne und Kostüme Daniel Unger
Musikalische Leitung Sarah Maria Sander
Produktionsleitung & Regieassistenz Merle Wurl
Technische Leitung & Licht Malte Hurtig
Technik & Ton Philipp Selisky

Eine Koproduktion der Vaganten Bühne mit Brian Bell gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Pressestimmen

"'Wandersterne' lässt die Welt der osteuropäischen Juden wieder aufleben, entführt in die jiddische Kultur. Allerdings nicht nostalgieselig, sondern sehr heutig mit den Mitteln des Straßentheaters. [...] Zunächst ohne Bühnenbild und Requisite, dann mit zwei kitschig aufgehübschten Rikschas stolpern sie mitten hinein in eine irrwitzige Odyssee quer durch Europa und die USA. […] Man erahnt die unzähligen Verästelungen, mit denen Alejchem seine Erzählung typisch jiddisch ausgeschmückt hat, immer noch. Denn die grandiosen Schauspieler, die alle in Mehrfach-Rollen zu erleben sind, zanken sich virtuos durch den inhaltlich gewundenen Stoff."

– Ulrike Borowczyk, Berliner Morgenpost, 21.08.2021

'Wie unfassbar sympathisch die vier allesamt noch recht jungen Schauspielerinnen und Schauspieler uns Zuschauende an die Hand nehmen! Den ganzen Roman zu verstehen: Das sei doch gar nicht möglich – und auch gar nicht wichtig! Es geht um Liebe, um Reisen, um reisende Theaterleute. Um Träume und Hoffnung und all das. Was vielleicht abgedroschen und bemüht klingt, entpuppt sich als hochwirksamer, virtuoser, ja beglückender Abend. Johanna Falckner, Maximilian Gehrlinger, Sarah Maria Sander und Jan Viethen fackeln ein Feuerwerk des Kammertheaters ab. [...] Das sollte man nicht verpassen"

– von Arno Lücker, Kulturvolk Blog, 07.09.2021

"Junge US-street-theatre-Freaks gedenken ihrer Wurzeln in der jiddischsprachigen Kultur in Osteuropa mit einer Adaption des Romans 'Wandersterne' von Scholem Alejchem [...]"

– Christofer Zöckler, Das heilige Band, Sep/Okt. 2021

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