Deutschland in Spiegelstrichen
Schauspiel von Sarah Kilter - Nachwuchsdramatikerin 2022 (Theater heute)
Dauer: 1:30 h (keine Pause)
Sarah Kilters preisgekröntes Debütstück über Zuschreibungen, Fremdsein und „die Deutschen“ – zwischen dem Einsteincafé am Savignyplatz und der Badstraße im Wedding. Klug, humorvoll, kurzweilig.
Es ist der 01. November, Geburtstag der Protagonistin in White Passing und algerischer Tag der Revolution. Eine Dopplung, die sie immer etwas triggert. Und so sitzt sie, wie so oft, allein im Einsteincafé am Savignyplatz und fühlt sich stärker als sonst mit ihrer geheimen, zweiten Seite verbunden: ihrem Migrationshintergrund, den man bei ihr nicht sieht und niemand am Namen vermutet. Als sie nach Hause kommt und vor der Haustür den geleasten Plug-in-Hybrid-SUV von Jule und Thomas sowie Max' Rennrad entdeckt, flieht sie vor der Überraschungsparty in die Badstraße im Wedding und in ihre Vergangenheit.
WHITE PASSING beschäftigt sich humorvoll und mit großer Selbstironie mit Zuschreibungen und der Frage nach Identität. Dabei schlägt Autorin Sarah Kilter geschickt einen Bogen von der konkreten Geschichte einer jungen Frau, hin zu gesellschaftskritischen Beobachtungen über Deutschland und die Deutschen.
EXTRAVAGANT - Podcast zum Stück: WHITE PASSING
Sie Melissa Anna Schmidt
A / Jule Natalie Mukherjee
B / Max Urs Stämpfli
Thomas Julian Trostorf
Regie, Bühne & Kostüme Lars Georg Vogel
Dramaturgie Fabienne Dür
Musik Joachim von Gerlach
Regieassistenz & Abendspielleitung Alexander Schatte
Ausstattungsassistenz & Technische Assistenz Antonia Siems
Technische Leitung & Licht Malte Hurtig
Dauer: ca. 90 Minuten
Trailer Leonhard Hofmann
"Ein mittlerer Ritterschlag." – Deutschlandfunk Kultur, 27.08.22, Sarah Kilter im Gespräch mit Janis El-Bira
"Dass diese Inszenierung so gut und rund gelungen ist, liegt erstens daran, dass Lars Georg Vogels Regie eine sehr dezente ist. Die Perspektiven und Metaebenen wechseln ganz organisch, […] Der zweite Erfolgsfaktor ist das vierköpfige Ensemble, das hervorragend interagiert, vor allem sprachlich. Herausgekommen ist ein Theaterabend, der den Text, der ihm zugrunde liegt, funkeln lässt. " – Katrin Pauly, Berliner Morgenpost, 14.03.22, hier gehts zum ganzen Artikel
"[…] mit dieser Produktion wird dem Umstand des White Passing überhaupt Rechnung getragen, eine Situation, die nicht unbedingt bekannt ist und die für die Betroffenen ein Thema ist, das wert sein sollte, es einer größeren Öffentlichkeit bewusst zu machen." – Annette Kraß, Portal - Auf der Bühne, 14.03.22