Der Nazi und der Friseur

nach dem Roman von Edgar Hilsenrath

Bühnenfassung von Judith Kriebel und Gerhard Seidel
Vorstellung am 13.11. im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Berlin

 

Dauer: 1:30 h (ohne Pause)

Zum Stück

Max Schulz, gelernter Friseur, macht in den 1930er Jahren Karriere in der SS. Als Wachmann eines Konzentrationslagers tötet er mit eigener Hand seinen jüdischen Schulfreund Itzig Finkelstein und dessen ganze Familie. In der Nachkriegszeit nimmt er Itzigs Identität an, um sich der Verfolgung zu entziehen, und wandert nach Palästina aus. Max-Itzig, der Massenmörder, bringt es dort zum Untergrundkämpfer für den Staat Israel und zum geachteten Besitzer eines Friseursalons.

Der Nazi, der sich selbst zum Juden macht: Edgar Hilsenraths Romangroteske, die in deutscher Sprache erstmals 1977 in Köln erschien, nimmt eine verstörende Erzählperspektive ein. Hilsenraths Provokation, die Shoah aus der Sicht eines Täters zu erzählen, hat an Wirksamkeit nichts eingebüßt. Die Doppelgestalt des Massenmörders, der in die Haut seines Opfers schlüpft und davonkommt, rührt an Grundfragen von Ethik, Moral und Schuld.

Der Nazi & der Friseur.
Copyright ©1971 Freundeskreis Edgar Hilsenrath e.V.,
By arrangement with Literarische Agentur Mertin Inh. Nicole Witt e.K., Frankfurt am Main, Germany.
www.hilsenrath.de

Besetzung

Max / Itzig  Oliver Dupont
Max / Itzig  Andreas Klopp

Regie  Hajo Förster
Ausstattung Olga Lunow

Pressestimmen

„Einzig zwei Türrahmen im Gelb der Judensterne und zwei graue Kisten [...] benötigen Dupont und Klopp, um den gewaltigen Spannungsbogen lebendig zu machen."
- Berliner Morgenpost, 21.04.18

„Oliver Dupont und Andreas Klopp stellen in springlebendiger Wandlungsfähigkeit die erforderlichen Charaktere auf die Bühne  [...] Das Ganze ergibt einen sehr eindrucksvollen Abend mit schauspielerischen Leistungen besonderer Finesse. Erneut wird dabei einem unauslöschlichen Abschnitt der deutschen Geschichte der Spiegel vorgehalten. [...] Viel Beifall für einen fesselnden, sehr anregenden Theaterabend."
- Berliner Kulturnotizen, 20.04.18

„Der Nazi & der Friseur lädt ein zur Wiederentdeckung eines großartigen Romans.”
- Patrick Wildermann, Spielplan. Das Magazin der Theatergemeinde Berlin. 10/18